In der Nacht vom 30.04. auf den 01.05.2024 war ich in Hennef Geisbach zu Besuch beim ansässigen Junggesellenverein, der wie die anderen JGV in Hennef die Tradition und die Brauchtumspflege unterstützt und pflegt. Brauchtumstage wie Karneval, Silvester oder auch die Mainacht werden in Hennef groß gefeiert.
An dem Abend hatte ich tolle Gespräche mit Menschen, traf bekannte Gesichter und lernte neue Personen kennen. Es ergab sich ebenfalls, dass ich ehemalige und jetzige Arbeitskollegen sowie Personen aus dem Kundenumfeld und aus dem Karneval traf, aber auch den Kontakt zu den Nachbarn knüpfte, mit denen ich zuvor noch nicht gesprochen hatte. Ein gelungener Abend!
Den Abend nutzte ich ebenfalls, um mich über den Brauchtum und die Tradition der Mainacht zu informieren.
Im Laufe des Abends bzw. zu Anbruch des Morgens wurde mir immer wieder bewusst, dass bei vielen Jugendlichen zu wenig über den Brauchtum bekannt ist und es daraufhin zu Ärgerlichkeiten kommen kann.
Ich finde es persönlich schade, dass dann auch unschöne Momente entstehen können, weil einige einfach zu wenig darüber wissen.
Wer in der Nacht vom 30.04. auf den 01.05. einen Maibaum stellt, sollte Folgendes wissen: Informiert euch vorher darüber, welcher JGV in eurem Stadtteil ansässig ist. Geht ruhig aktiv auf den Verein zu. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass die Jungs wirklich nett sind und auch immer gute Absichten haben, aber Tradition ist Tradition.
Wer einen Maibaum bei sich oder bei seiner Liebsten aufstellen möchte, geht am besten vorher zum JGV und meldet dort seinen Baum an. In der Regel wird dann eine kleine Gebühr oder auch Spenden in Form von Getränken oder Verpflegung erhoben. Das Wichtigste ist, dass man miteinander redet.
Wofür wird diese Gebühr verwendet? Der JGV nutzt diese Gebühr für weitere Veranstaltungen, den Erhalt des Vereins, aber primär auch dafür, um Maibäume zu kaufen. Denn sobald man einen Baum beim JGV angemeldet hat, hast du die Garantie, dass am nächsten Morgen ein Maibaum steht, auch wenn dieser von anderen Personengruppen mitgenommen wurde.
Die Mitglieder des JGV machen in der Nacht regelmäßige Kontrollgänge, die zum einen dazu dienen, zu schauen, ob die angemeldeten Bäume noch dort stehen, und zum anderen dafür, ob nicht angemeldete Bäume aufgestellt wurden. In diesem Fall ist es dann so, dass man das Gespräch mit dem Aufsteller des Baumes sucht, sofern dieser vor Ort ist. In dem Gespräch wird dann über das Brauchtum informiert. Ist keine Person anwesend und der Baum ist so angebracht, dass keine Beschädigung an Haus oder Ähnlichem vorkommen kann, wird dieser Baum zum Platz des JGV mitgenommen. Ist es nicht möglich, diesen Baum mitzunehmen, wird dann das Herz vom Baum mitgenommen.
Wenn der Baum tatsächlich mitgenommen wurde, besteht immer noch die Gelegenheit, diesen sich wieder am Platz gegen eine Gebühr abzuholen. In jedem Fall ist es aber Tradition, dass das Herz ins Feuer geworfen wird, daher der Tipp: fertigt euch ein zweites Herz als Reserve an.
Leider musste ich an dem Abend selbst die Erfahrung machen, dass sich viele nicht zum Gespräch bereit zeigten und verärgert waren. Man kann sich ja auch ärgern, aber man sollte auch die andere Seite verstehen können. Leute, es führt zu nichts, dann Streit anzufangen und erst recht nicht, Mitglieder eines JGV mit Waffen zu bedrohen und einfach nicht mit sich reden zu lassen. Ich finde es persönlich schade, wenn man meint, diese Tradition für seine eigene Kampflust auszunutzen. Es ist weder eine Gelegenheit, seine Stärke zu beweisen, noch ein Schauplatz für einen Krieg.
Was mich an diesem Morgen zutiefst traurig gestimmt und zum Nachdenken gebracht hat, waren Sätze wie „Ich scheiße auf eure deutschen Traditionen“ und persönliche Beleidigungen und Anfeindungen unter Drohung mit Gewalt und Waffen. Sowas muss wirklich nicht sein.
Jedes Land hat seine eigene Tradition, und jedes Land hat auch das Recht dazu, diese Tradition zu zelebrieren!
Menschen, die solche Aussagen tätigen und trotzdem einen Maibaum aufstellen, verstehe ich einfach nicht. Man kann in einem Land, egal welches es ist, nur seine eigenen Vorteile für sich beanspruchen und auf das Land, in dem man selbst lebt, herabsehen. Ja, Deutschland hat in seiner Vergangenheit viele grauenhafte Fehler begangen, aber welches Land ist frei von Fehlern? Denkt einfach mal darüber nach, dass ein Land, in dem man lebt, auch einem die Möglichkeit bietet, in Frieden und Wohlstand zu leben.
Egal, nun zu meinem Fazit: Es war ein gelungener Abend, in dem ich viele nette Gespräche hatte und neue Erfahrungen sammeln und Informationen über Brauchtümer wie Mainacht, Karneval, aber auch über die Geschichte von Hennef bekommen habe.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Personen bedanken, die mit mir ins Gespräch gekommen sind, aber vor allem möchte ich mich beim JGV Geisbach und der Bürgergemeinschaft Geisbach bedanken. Macht bitte so weiter!
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