Unvergesslicher Familienurlaub in Hurghada

Unvergesslicher Familienurlaub in Hurghada 🌟 Vom 27.03 bis 06.04.2024 genossen wir herrliche Tage in Makadi Bay im Hotel Saraya, das trotz seines Alters absolut exzellent ist! Unsere Abenteuer begannen mit einem kleinen Zwischenfall am Flughafen, führten uns aber zu unvergesslichen Erlebnissen im Hotel und der Umgebung.

Da ich viele Fragen bekommen habe und auch gerne die Antwort darauf geben möchte, wie der Urlaub in Ägypten gewesen war, habe ich einen Beitrag geschrieben. In diesem Beitrag möchte ich über unseren Urlaub vom 27.03 bis 6.04.2024 in Ägypten Hurghada berichten, welches wir über Schauinsland und das ADAC Reisebüro Papendick mit dem tollen Team aus Hennef gebucht hatten. Wir waren nämlich über die Ostertage in Makadi Bay im Hotel Saraya untergebracht. Das Hotel bekommt von mir die Bewertung „Old but exzellent“. Ich war mit meiner Familie und die Freundin meines Sohnes dort und hatten zwei nebeneinanderliegende großzügige schöne Zimmer.

Es ging am ersten Tag früh vom Flughafen Köln/Bonn los, nachdem wir das Check-In, die Sicherheits- und Passkontrolle zügig durchlaufen hatten, trotz des einen kurzen Zwischenfalls an der Sicherheitsschleuse. Ich bekam vor 2 Jahren von meinem Sohn ein Feuerzeug geschenkt, welches ich gerne bei mir trug. Was ich zuvor nicht bedacht hatte, war, dass dieses Feuerzeug ein Sturmfeuerzeug war, welches nicht mit ins Flugzeug genommen werden darf. Im ersten Moment bat man mich darum, die Sicherheitszone zu verlassen und das Feuerzeug zu entsorgen. Daraufhin fragte ich freundlich, ob es denn nicht eine andere Lösung dafür geben könnte und bat darum, das Feuerzeug dort zu lassen. Nachdem dann darauf eingegangen wurde, habe ich das Feuerzeug schweren Herzens einer Sicherheitsfachkraft geschenkt, die mir daraufhin ihr normales Feuerzeug anbot. Anschließend haben wir uns erst einmal im Duty-Free mit verschiedenen Sachen versorgt. Da noch genügend Zeit vor dem Abflug war, habe ich mir im KÖLSCH & CO., einer traditionellen Stätte der Gastlichkeit mitten im Flughafen, ein Kölsch gönnen können. Auf deren Karte ist mir das Angebot Kölsch mit Kabänes direkt ins Auge gesprungen und ich bestellte mir dann das ‚Herrengedeck‘. Der Kellner konnte erstmal mit dem Wort Herrengedeck nichts anfangen und schaute mich fragend an, bis ich es dann auflösen konnte, um was es sich dabei handelt. Nachdem ich mir mein Herrengedeck genossen hatte, sah ich mir die Karte nochmal genauer an und musste feststellen, dass das Angebot leider eine Falle war. Hätte man statt dieses Angebot, nämlich das Kölsch und den Kabänes separat bestellt, hätte man es günstiger haben können.

Nachdem wir dann von Köln nach Hurghada geflogen sind, habe ich mir am Flughafen direkt eine regionale Sim-Karte kaufen wollen, in der Zwischenzeit sind die anderen bereits aus dem Flughafen gegangen, um dort auf mich zu warten. Als ich dann an der Reihe war, um die Sim-Karte kaufen zu können, wurde ich nach meinem Ausweis gefragt. Leider hatte ich diesen nicht bei mir, sondern war bei meiner Frau in Ihrer Tasche. So ging ich dann raus zu meiner Frau, um meinen Ausweis zu holen, kam dann aber nicht mehr rein, da die Sicherheitsbeamten mich nicht mehr rein ließen. Blöd, dachte ich, da ich meinen Koffer dummerweise bei dem Reiseleiter habe stehen lassen, der dort auf mich wartete. Also versuchte ich die Situation den Sicherheitsbeamten zu schildern, um zumindest an meinem Koffer zu gelangen. Nach einigen Hin und Her – wurde mir dann der Koffer gebracht, doch ein anderer Sicherheitsbeamter wollte unbedingt, dass ich den Koffer öffne, um auch wirklich sicher zu gehen, dass dieser Koffer meiner ist. Ich verwies dann auf das Kofferlable, wo mein Name eigentlich hätte draufstehen müssen. Leider war es dem nicht so, denn statt meines Namens stand der Name meiner Frau auf dem Label. Der erste Sicherheitsbeamter, der mich nicht hat, reingelassen grinste schon die ganze Zeit und hat die Situation längst Durchblick, wogegen der andere es nicht verstand, dass dieser Koffer zwar zu mir gehört aber eben der Name meiner Frau draufstand. Letztendlich bekam ich diesen Koffer dann doch. Mein Fazit daraus: gebe deinen Ausweis nie in Händen Deiner Frau, *scherz 😊.

Wir sind dann reibungslos und ohne weitere Komplikationen vom Reiseleiter zum richtigen Bus geführt und zum Hotel gefahren worden. Leider war der Bus in die Jahre gekommen und ziemlich dreckig, sodass die weißen Schuhe meiner Frau Verfärbungen abbekommen haben. Ich habe mich selbst kaum getraut etwas am Bus anzufassen. Hier ist die Bitte an @Schauinsland zumindest dafür zu sorgen, dass die Transferbusse in einem sauberen Zustand gebracht werden.

Im Hotel angekommen ging es dann Schlag auf Schlag, aber ohne dass man sich überfordert fühlte. Die Koffer wurden einem aus dem Bus getragen und an einem Sammelpunkt zwischengestellt. Wir mussten uns um nichts kümmern und wurden neben der Lobby an die Bar geführt, wo man uns erst einmal einen kalten Malventee servierte und uns fragte, ob wir eine gute Anreise hatten. Nachdem wir unserem Check-In Betreuer unsere Reiseunterlagen und Pässe übergeben haben, konnten wir erst einmal durchschnaufen.

Nach ca. 10 Minuten bekamen wir dann unsere Bändchen angebracht, die alle Hotelgäste dort haben müssen, damit wir als Hotelgast auch direkt identifiziert werden konnten. Danach wurden wir in unsere Zimmer begleitet, welche sich direkt Parterre an dem wunderschönen Ruhe Pool befanden. Die Zimmer waren großartig, sehr geräumig, hatten ein separates Bad, ein Doppelbett und zwei weitere abgetrennte Schlafmöglichkeiten. Nachdem Daniela unsere Sachen in den Schrank geräumt hatte, sind wir an die Poolbar gegangen, um zu frühstücken – dort gab es nämlich die Möglichkeit eines Late-Breakfast. Dort waren in einer gekühlten Auslage verschiedene Sandwiches und andere süße Köstlichkeiten im Angebot. Nachdem wir uns dann gestärkt hatten, haben wir uns die Hotelanlage angesehen, da wir bereits 2018 schonmal dort waren, hatten wir einige Erinnerungen, die wir aber aufgefrischt hatten. Die Hotelanlage an sich ist sehr schön grün mit vielen Palmen, Pflanzen, Kräuter, Sitzgelegenheiten und ausreichenden Müllkrügen angelegt, es ist sehr sauber und die Erscheinung macht was her.

Zum Abend hin, sind wir ins Sunflower Restaurant zum Abendessen gegangen und wurden am Eingang direkt herzlich begrüßt und zu einem Tisch begleitet worden. Nachdem wir unsere Getränke bestellt hatten, sind wir an das reichhaltige Buffet gegangen, welches nach Vorspeisen (kalt und warm), Hauptgängen und Nachspeisen jeweils für klein und groß getrennt schön aufbereitet präsentiert wurde. Zusätzlich gab es draußen eine Grillstation, wo verschiedene Köstlichkeiten wie Leber, Lamm, Rind, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte sowie eine Pasta Station frisch zubereitet und auf jeden individuellen Wunsch eingegangen wurde.

Danach verweilten wir eine Zeitlang draußen im Saraya Makadi Bay Theater, welches sich draußen im Zentrum der Anlage befindet, wo Kinderdisco und das Abendprogramm mit verschiedenen Themen veranstaltet wurde. Leider kam uns das Animationsteam, welches wir da zum ersten Mal kennengelernt haben, etwas arrogant, lustlos und müde vor. Man hat sich uns zwar direkt vorgestellt und nach unserem Befinden erkundigt, aber man merkte recht schnell, dass nur das auswendig gelernte Programm durchgezogen und nicht wirklich auf uns eingegangen wurde. Ganz prägbar ist mir Mr. White in Erinnerung geblieben, da dieser mir sowas von arrogant rüberkam, dass ich das Gespräch mit ihm abbrechen musste, weil ich einfach den Abend genießen wollte.

Am nächsten Morgen bin ich bereits um 4 Uhr aufgestanden, da ich nicht mag, wach im Bett liegen zu bleiben, während alle anderen noch am Schlafen sind. So ging ich dann in die Lobby-Bar und bestellte mir einen schwarzen Kaffee und lernte Mohammed kennen. Mohammed ist dort eine Hilfskraft, welche jeden Tag von 23 Uhr bis 09 Uhr die Nachtschicht übernahm, damit Menschen wie mir 24 Stunden die Möglichkeit haben, etwas zu essen oder zu trinken. Nach kurzer Zeit lernte ich Mohammed näher kennen und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Ich habe ihm sehr viele Fragen über die Kultur und das Leben in Ägypten gestellt und auch er hat sich erkundigt, wie das Leben bei uns in Deutschland ist. Für ihn war es zum Beispiel nicht vorstellbar, dass mein Sohn mit 15 Jahren bereits eine Freundin hat und sie dann auch noch mit in den Urlaub nahm. Er habe seine Ehefrau erst mit 26 Jahren kennenlernen dürfen und wohnt erst seit dem Tag der Eheschließung mit seiner Frau zusammen. Wir lernten uns im Laufe der Zeit immer mehr kennen und haben uns gegenseitig ins Herz geschlossen. Als es dann 7 Uhr wurde, habe ich Mohammed gebeten, mir einen Cappuccino zu machen, diesen nahm ich dann mit ins Zimmer. Mit dem Cappuccino, der hier in Deutschland übrigens einem der besten zubereiteten Latte Macchiatos entsprechen würde, ging ich zu meiner Frau und wünschte ihr einen guten Morgen und alles Liebe zu unserem Hochzeitstag. Wir hatten nämlich an diesem Tag den 15. Hochzeitstag und in der Zeit, als ich in der Lobby saß, schrieb ich ihr einen Brief, den ich ihr per WhatsApp zugeschickt hatte.

Liebste Daniela,

an unserem 15. Hochzeitstag möchte ich einen Moment innehalten, um auf unsere gemeinsame Reise seit 2001 zurückzublicken. Von dem Tag an, als unsere Wege sich kreuzten, haben wir gemeinsam Höhen erklommen und Tiefen durchschritten, stets Seite an Seite. Unsere Liebe und unser Zusammenhalt waren unsere stärksten Verbündeten auf diesem wundervollen, manchmal herausfordernden Weg.

In all den Jahren waren wir mehr als nur Partner; wir waren und sind füreinander da, in guten wie in schlechten Zeiten. Jedes Abenteuer, jede Herausforderung und jeder glückliche Moment, den wir geteilt haben, hat das Band zwischen uns nur noch stärker gemacht.

Heute möchte ich dir danken – für deine Liebe, deine Unterstützung und für die unzähligen Erinnerungen, die wir gemeinsam geschaffen haben. Ich schätze jeden Moment, den wir miteinander verbringen, und freue mich auf all die Abenteuer, die noch vor uns liegen.

Du bist mein Fels in der Brandung, mein Licht in der Dunkelheit und der Grund, warum ich jeden Tag mit einem Lächeln beginne. Ich liebe dich mehr, als Worte je ausdrücken könnten.

Auf viele weitere Jahre voller Liebe und Glück zusammen.

In Liebe,
Dein Schatz

Es verging übrigens kein einziger Tag im Urlaub, dass ich nicht jeden Morgen früh in die Lobby-Bar ging, mich mit Mohammed unterhielt und meiner Frau jeden Morgen einen Cappuccino mitbrachte. Zwischenzeitlich unterhielten wir uns über Facetime mit seinem Bruder, der derzeit in einem Hotel in München arbeitet, oder auch mit seiner Frau. Er zeigte mir mit Stolz Bilder von seinem Haus, in dem er mit seiner Frau, seinem Bruder und seinen Eltern wohnt und berichtete mir, dass er für drei Monate im Hotel arbeitet, um dann zehn Tage bei seiner Familie zu verbringen.

Als wir uns dann frisch gemacht hatten, sind wir zum Frühstücken ins Restaurant gegangen. Besonders lecker fand ich den Schafskäse, grüne und dunkle Oliven, das frisch zubereitete Moussaka und das frische Fladenbrot. Anschließend gingen wir zurück ins Zimmer, um uns einzucremen und umzuziehen. Tagsüber verbrachten wir die meiste Zeit am Ruhepool oder am Meer, es war herrlich entspannend für uns Eltern. Da unsere Kinder jetzt 12 und 15 Jahre alt sind und selbstständiger werden, fordern sie nicht ständig unsere Aufmerksamkeit, was uns beiden sehr guttat. Da ich nicht der Typ bin, der sich direkt der Sonne aussetzt, hielt ich mich die meiste Zeit im Schatten auf, was für mich sehr angenehm war. Meine Frau hingegen liebt es, überwiegend der Sonne ausgesetzt zu sein. Um halb eins machten wir uns auf den Weg zur Lobby, da uns der Reiseleiter unseres Reiseanbieters dort erwartete und allen neuen Gästen professionell, aber kurz und knapp die Gegebenheiten des Hotels und die Angebote für weitere Tagesaktivitäten erklärte. Von Trips nach Kairo, Stadtführungen und Sehenswürdigkeiten durch Hurghada bis hin zu Tauchgängen mit Delfintouren war alles in seinem Angebot enthalten. Daniela und ich entschieden uns gemeinsam mit den Kindern, eine Tagestour durch die Stadt Hurghada zu buchen und zahlten direkt vor Ort. Die Gespräche mit dem Reiseleiter wurden leider immer wieder durch Anrufe unterbrochen, und wir hatten das Gefühl, dass er genau wusste, wie er die Trips verkaufen sollte. Wir dachten uns dabei aber nichts Weiteres und freuten uns über die Tagestour – gemäß dem Motto: leben und leben lassen.

Am Abend, nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir gemeinsam ins Restaurant Sunflower und wurden an unserem Tisch begleitet. Was meine Frau nicht wusste, war, dass ich in der Zwischenzeit ein schönes Rosengesteck organisiert hatte, das mit weiteren Dekorationen auf dem Tisch arrangiert wurde. Da meine Frau es hasst, Aufmerksamkeit anderer Personen zu bekommen, war sie zunächst perplex. Ich versicherte ihr, dass ich darüber hinaus nichts weiter veranlasst hatte, da ich einfach nur einen schönen Hochzeitsabend mit ihr und unseren Kindern sowie Lotte verbringen wollte und wusste, dass sie es nicht gerne hätte. An diesem Abend kam es auch für mich ganz anders als gedacht. Wir wurden mitten beim Essen mit einem Aufgebot klatschender und singender Mitarbeiter überrascht, die uns von Herzen ein auf arabischer Art gestaltetes Hochzeitsständchen hielten. Vor lauter Begeisterung kamen mir Tränen, und ich war einfach überwältigt. Ich kann dieses Gefühl der Herzlichkeit und Dankbarkeit kaum in Worte fassen. Man kann sich vorstellen, wie sich meine Frau dabei gefühlt haben musste. Plötzlich hatten wir die Aufmerksamkeit der anderen Gäste – die uns teilweise persönlich zu unserem Hochzeitstag gratulierten. Ich musste die Situation für mich erst einmal sacken lassen, mich sammeln und stärkte mich zunächst mit den Köstlichkeiten aus dem Buffet. Nachdem wir uns alle beruhigt hatten und uns nett unterhielten, kam der Chefkoch auf uns zu und übergab uns einen großen randvollen Teller voll mit frisch zubereiteten Scampi. Ich war von dieser Geste überrascht und zugleich voller Freude.

Da alle bereits satt waren und leider noch so viele auf dem Teller lagen, entschloss ich mich dazu, diesen Teller auch noch aufzuessen. Als ob das nicht schon genug war – kamen dann weitere singende Mitarbeiter mit einer extra für uns gebackenen, mit Kerzen verzierten Torte auf uns zu und übergaben uns diese. Das Gefühl von Dankbarkeit und Gerührtheit konnte man mir im Gesichtsausdruck erkennen. Nachdem jeder von uns dann jeweils ein Stück der leckeren Torte gegessen hatte und über die Hälfte der Torte übrig war, entschied ich mich dazu, die Torte den Mitarbeitern sozusagen zurückzuschenken. Ich bat darum, dass sie mit allen, die möchten, geteilt wird. Ich hielt diese Form der Zelebrierung nicht für selbstverständlich und habe jedem einzelnen Mitarbeiter meinen Dank ausgesprochen.

Nachdem wir dann unseren Ouzo ausgetrunken hatten, sind wir ins Theater gegangen und haben uns dort eine Shisha und Cocktails bestellt. Den Abend über hatte ich ständig das Gefühl, am ganzen Körper von Mücken gestochen zu werden, dachte mir jedoch nichts dabei. Erst als mir das Atmen schwerfiel und ich mich plötzlich erschöpft fühlte, informierte ich meine Frau darüber, dass ich gerne ins Zimmer gehen möchte. Natürlich war es schade aus der Sicht meiner Frau, da sie den Abend gerne gemeinsam mit mir verbracht hätte. Als sie merkte, dass es mir wirklich nicht gut ging, gab sie mir einen Kuss. In diesem Moment, als ich ein starkes Jucken an der Rippengegend verspürte, bat ich meine Frau, nachzusehen. Meine Frau war verblüfft und ich konnte ihre Sorge in ihren Augen erkennen. Von diesem Moment an wusste ich, was los war. Deshalb bat ich die Kinder und meine Frau, sich die Show weiter anzusehen und auf mich zu warten, bis ich zurückkommen würde.

Da meine Frau eine ziemlich sturköpfige Person ist, konnte ich sie nicht dazu bringen, bei den Kindern zu bleiben. Das war jedoch nicht weiter schlimm, da unsere Kinder mit 12 und 15 Jahren, einschließlich Lotte, die ebenfalls 15 ist, alt genug waren, um sich die Show allein anzusehen. Also gingen meine Frau und ich zur Rezeption und baten um einen Arzt, während wir die Situation schilderten. Mir ging es zunehmend schlechter und ich bekam immer weniger Luft, versuchte jedoch, dies nicht zu zeigen, um keine zusätzliche Unruhe zu verursachen. Nach einem kurzen Telefonat wurden wir in die Arztpraxis gebeten, die sich direkt in der Hotelanlage befindet. Dort angekommen, zündete ich mir zur Beruhigung eine Zigarette an, während wir auf den Arzt warteten. Der Arzt erschien jedoch recht schnell. Ich erklärte ihm meine Situation und äußerte den Verdacht, allergisch auf die Scampi reagiert zu haben. Als er mich bat, mich auszuziehen, sah ich im Spiegel, dass sich über meinen gesamten Körper Ausschläge gebildet hatten, die wie Brandblasen aussahen. Ich fragte ihn, ob er mir helfen könne, und noch bevor er antwortete, ging er zu seinem Arzneischrank, holte zwei Spritzen, legte mir einen Zugang und verabreichte mir sofort zwei Dosen Kortison. In der Zwischenzeit bat ich meine Frau, ein Foto von mir zu machen, doch sie stand offensichtlich so unter Schock, dass sie es überhörte. Nachdem ich die Spritzen erhalten hatte, kam ein Arzthelfer herein und bereitete zwei Infusionsbeutel vor, zu denen der Arzt jeweils weiteres Kortison und andere Medikamente hinzufügte. Nach dem ersten Beutel musste ich jedoch dringend auf die Toilette. Da ich es nicht mehr aushalten konnte, bat ich darum, zur Toilette gehen zu dürfen. Der Arzt meinte jedoch, es wäre besser, liegen zu bleiben und ich solle auf keinen Fall gehen. Nun, er entfernte den ersten Beutel und begleitete mich mit dem Arzthelfer zur in der Lobby befindlichen Toilette. Es war für mich sehr befremdlich, dass der Arzthelfer keinen Schritt von meiner Seite wich, was dazu führte, dass es eine Weile dauerte, bis ich mich erleichtern konnte.

Jedenfalls gingen wir danach zurück zur Praxis, und auf dem Weg dorthin sah ich meinen Sohn mit den anderen. Ich teilte ihnen mit, dass es mir gut ging und ich gleich auch wieder da sein würde. Als wir dann zurückkamen, wurde mir der zweite Beutel angelegt. Ich bat dann meine Frau, zu den Kindern zu gehen und versicherte ihr, dass es mir hier gut geht und mir hier geholfen wird. Sie ließ sich darauf ein und ging dann zu den Kindern. Während die Infusion lief, wurde mir ständig mein Blutdruck und Zuckerwert gemessen. Der Arzt war während der Behandlung ständig am Telefonieren, was mich nicht weiter störte. Mir ging es zunehmend besser, ich bekam wieder mehr Luft, und die Ausschläge gingen zurück. Nach einer Weile kamen meine Frau und Tochter in die Praxis zurück. Ich sah, dass meine Tochter kurzzeitig weinte und beruhigte sie, indem ich ihr alles erklärte, was die Infusionsbeutel sind und dass sie mir helfen. Wir machten zwischenzeitlich Scherze und unterhielten uns. Nach 2½-stündigem Aufenthalt konnte ich die Arztpraxis verlassen. Der Arzt teilte mir eindringlich mit, dass ich in den nächsten Tagen unbedingt auf Sonneneinstrahlungen, körperliche Bewegung und Alkohol verzichten sollte und dass ich am nächsten Abend zur Nachkontrolle kommen sollte. Da es dort nicht möglich war, die Kosten über die Krankenkasse abzurechnen, stellte mir der Arzt eine Rechnung aus und bat mich darum, diese mit der Kreditkarte zu begleichen. Für mich war das völlig in Ordnung, auch wenn ich über den Betrag staunte. Die Kosten für die Behandlung betrugen etwa die Hälfte der gesamten Reisekosten, was mir in dem Moment aber egal war, weil es mir deutlich besser ging.

Wir gingen anschließend alle zusammen in die Zimmer, und ich bin eingeschlafen, wie ein Murmeltier. Als ich um kurz vor 4 Uhr aufwachte, ging ich zur Lobby, um meinen Kaffee zu trinken und mich mit Mohammed zu unterhalten. Die Zeit verging wie im Flug, und mit der Tasse in der Hand ging ich zu meiner Frau und wünschte ihr einen schönen guten Morgen. Der Tag war für mich ziemlich entspannt, denn ich verbrachte die meiste Zeit am Ruhepool, hörte meine Lieblingsmusik von Hans Zimmer und Fred again und unterhielt mich mit anderen Hotelgästen und Mitarbeitern. Daniela mag es zwar nicht so recht, wenn ich mit meiner offenen Art ständig mit unbekannten Menschen ins Gespräch komme, aber ich kann halt auch nicht aus meiner Haut 😉.

Ich unterhielt mich mit einer Frau, die mit ihrer Tochter im Urlaub war, und es ergab sich im Gespräch, dass ich vom vergangenen Abend berichtete. Ich lernte auch Giuseppe kennen, ein begnadetes Sprachgenie, das mit jedem Mitarbeiter in unterschiedlichen Sprachen sprechen konnte. Ich hatte recht schnell gemerkt, dass wir dieselbe Wellenlänge hatten und freute mich, ihn kennengelernt zu haben. Im Verlauf des Gesprächs kam heraus, dass er im Veterinärwesen tätig ist, was meiner Frau sehr unangenehm war und sie sich daraufhin unbewusst distanzierte, weil sie ebenfalls im Veterinärwesen tätig ist und ihre Arbeit eigentlich nicht mit in den Urlaub nehmen wollte. Ich jedenfalls fand Giuseppe als einen coolen Typ und genoss es sehr, einen Gesprächspartner zu haben, mit dem man großartige Gespräche führen konnte.

Der Tag war für mich ziemlich entspannt, und ich konnte genau das tun, was mir guttat. Ich hatte nette Gespräche mit großartigen Menschen, hörte meine Lieblingsmusik und konnte mir nichts Schöneres vorstellen.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, wollten wir zum Abendessen wieder ins Sunflower Restaurant gehen. Meine Frau und ich gingen bereits vor, weil wir uns vorher noch einen Cocktail gönnen wollten. Nach einer Weile kam mein Sohn zu uns und sagte, dass sich unsere Zimmertür nicht schließen ließ. Also beschloss ich, zum Zimmer zu gehen, um nachzusehen, was los war. Dort angekommen, traf ich meine Tochter und die Freundin meines Sohnes an, da sie das Zimmer nicht offen verlassen wollte. Ich bat sie darum, schonmal vorzugehen und dass ich nachkommen würde. Ich rief dann die Rezeption an und schilderte die Situation. Es waren keine 10 Minuten vergangen, als ein Techniker das Schloss reparierte und ich anschließend zum Abendessen nachkommen konnte.

Mir ging es körperlich wieder gut, war nur etwas erhitzt, da ich teilweise im Schnellschritt gegangen war. Die Servicekraft namens Mohamed erkannte recht schnell, dass ich erhitzt war, und öffnete nur wegen mir die Fenster und Türen, um ein wenig Durchluft zu erzeugen – damit ich mich ein wenig abkühlen konnte. Dies wiederum störte eine ältere Dame, die dann die Fenster und Tür schloss. Da die Servicekraft gerade dabei war, sich auf den Weg zum Fenster zu machen – rief ich ihn und sagte, dass es ruhig okay wäre. Ich habe mich anschließend reichlich an der Auswahl des Buffets bedient. Nachdem ich bereits zwei Teller gegessen hatte, kam überraschend der Chefkoch mit einer Hilfskraft mit zwei Tellern auf mich zu und stellte diese mitten auf unseren Tisch. Auf den Tellern lagen neben einer Unmenge an Köfte auch Lebersteaks, Geflügel- und Rindersteaks. Mein Sohn und ich haben alles daran gesetzt, alles aufzuessen, obwohl wir längst satt waren, um den Koch nicht zu enttäuschen, und wir haben es auch geschafft. Nachdem wir satt waren, gingen die anderen zum Theater und ich zur Nachkontrolle zum Arzt. Dort angekommen, erwartete mich der Arzt bereits und war überrascht darüber, wie gut ich drauf war.

Nachdem er meinen Blutdruck und Zuckerwert gemessen hatte, teilte er mir mit, dass ich einen zu hohen Blutdruck hatte und dieser unbedingt gesenkt werden müsse. Daraufhin gab er mir eine bittere Tablette, die sich als Beta-Blocker herausstellte. Während der Wirkzeit senkte sich mein Blutdruck deutlich, und er erzählte mir, wie ernst es um mich am Vortag gestanden hatte. Er war im ständigen Austausch mit einem Arzt aus dem Krankenhaus, der kurz davor war, einen Rettungswagen zu schicken. Er sagte mir, dass ich einen Schockstatus von 7 von 10 hatte und kurz davor stand, mein Bewusstsein zu verlieren und dass weitere Komplikationen hätten auftreten können. Dies musste ich erst einmal verarbeiten, ließ mich aber davon nicht beirren und fragte ihn, was sein Eindruck heute sei. Seine Antwort war, dass er überrascht sei, wie gut es mir ginge und ich mich trotzdem ausruhen sollte und am nächsten Tag lieber noch einmal kommen sollte. Danach ging ich zu den anderen und verbrachte einen schönen Abend am Theater und genoss die Tanzeinlage des neuen Animationsteams. Man muss wissen, dass am gleichen Tag das komplette Animationsteam ausgetauscht wurde, da es vermehrt Beschwerden von den Gästen gab. Um 22 Uhr machten wir uns alle auf den Weg ins Zimmer und legten uns mit einem Hörbuch der drei !!! schlafen. Einschlafen konnte ich gut, wachte jedoch aufgrund starker Magenschmerzen gegen 2 Uhr wieder auf und saß eine lange Zeit auf der Toilette, um mich zu erleichtern. Es kam mir vor, als ob es nur Wasser wäre, musste mich aber zum Glück nicht übergeben. Mir war bewusst, dass es nur an dem Überessen und der Kombination mit den Medikamenten liegen konnte. Nachdem ich mir sicher war, dass alles raus war, machte ich mich frisch und ging zur Lobby. Mohammed wollte mir gerade einen Kaffee zubereiten, wovon ich ihn jedoch abhielt und ihn fragte, ob er mir nicht einen Tee machen könnte. Er fragte mich, warum, woraufhin ich ihm dann erzählte, was los war.

Mohammed bat mich darum, mich an den Tisch, wo ich gern saß, zu setzen, und er würde mir einen Tee bringen. Er kam mit einem 500-ml-Gefäß und sagte mir, dass ich das langsam, aber alles austrinken solle. Dies sei eine Spezialmischung aus Honig, geschnittener Zitrone und Limette, einer Zimtstange, braunem Zucker, Ingwer- und Pfefferminztee sowie frischer Minze aus eigenem Hotelgarten. Tatsächlich haben sich die Magenkrämpfe aufgelöst, und ich fühlte mich deutlich besser. Da mir der Tee so gut schmeckte, bestellte ich mir ein zweites Glas, mit der Bitte, doch etwas weniger Tee zu haben. Nachdem es dann halb fünf war, beschloss ich, mich wieder schlafen zu legen, und machte mich zurück ins Zimmer und schlief bis etwa halb sieben und ging anschließend zur Lobby zurück. Mohammed war froh, mich wiederzusehen und fragte mich, was ich denn trinken möchte – daraufhin bestellte ich mir einen Cappuccino, um richtig wach zu werden. In der Zeit, als ich dort saß, machte ich mir intensive Gedanken darüber, wie ich aus diesem Karussell wieder herauskommen könnte, um niemanden vor den Kopf zu stoßen und gleichzeitig meiner Familie gerecht zu werden, um gemeinsam einen schönen Urlaub zu verbringen. Ich schrieb dazu folgenden Brief und ließ ihn auf Arabisch über Google übersetzen und zeigte ihn vorher Mohammed. Mohammed war den Tränen nahe und sagte, dass er von keinem Gast zuvor so etwas Wertschätzendes gehört, geschweige denn gelesen hatte, und ich diesen ruhig dem Küchenchef zeigen könnte.

Hallo Brüder und Schwestern,

von ganzem Herzen möchte ich euch dafür danken, dass ich derzeit als Gast in eurem Land und eurem Hotel sein darf. Es ist bereits das vierte Mal, dass ich die Ehre habe, euer wunderschönes Land zu bereisen. Mein Anliegen heute ist, meinen tiefen Respekt für euch alle zum Ausdruck zu bringen. Vom Gärtner über die Servicekräfte und die Rezeption bis hin zum Koch habe ich jeden hier wahrhaftig ins Herz geschlossen.

Ich betrachte mich nicht als einen gewöhnlichen Gast, der sich als Europäer hier als König aufführt, sondern als einen überzeugten Gast. Während meines Aufenthalts mit meiner Familie möchte ich meine tiefe Liebe zu eurem Land, eurer Kultur, eurer Küche und jedem Einzelnen von euch zum Ausdruck bringen.

Leider musste ich feststellen, dass mein Respekt und meine Dankbarkeit mich beinahe das Leben gekostet hätten. Zu unserem Hochzeitstag habt ihr mir ein unvergessliches Erlebnis gemacht. Den einen Teller mit Scampi, habe ich aus Dankbarkeit und Respekt gegessen, was später zu einem allergischen Schock führte und mich zum Arzt brachte. Es war knapp; ich hatte glücklicherweise nur einen Schock der Stärke 7 von 10. Die Kosten für den Arzt hätte ich wirklich gerne eher an alle Mitarbeiter des Hotels gegeben. Ich möchte keine Entschädigung, habe nur einen Wunsch: bleibt so wie ihr seid aber Ihr müsst mir nichts gutes in Form von Essen tun. Ich bin sehr zufrieden mit dem was Ihr uns Gästen hier bietet.

Dank der schnellen ärztlichen Hilfe ging es mir bald auch besser.

Gestern im Restaurant bekam ich vom Koch zwei Teller Fleisch, zusätzlich zu dem, was ich bereits vom Buffet gegessen hatte. Aus Dankbarkeit aßen mein Sohn und ich alles auf, was leider dazu führte, dass ich die ganze Nacht unwohl war und starke Bauchkrämpfe sowie Durchfall hatte. Dies hat mich auch die ganze Nacht wach gehalten und konnte nicht schlafen.

Nun stehe ich vor dem Dilemma, wie ich diese Situation lösen kann, um mit meiner Familie eine unvergessliche Zeit zu verbringen, ohne dabei meine Gesundheit zu riskieren oder meinen Respekt euch gegenüber zu verlieren.

Habt ihr vielleicht einen Rat für mich, wie ich dieses Problem angehen und trotzdem eine wunderbare Zeit hier verbringen kann, während ich euch allen meinen tiefsten Respekt entgegenbringe?

Mit freundlichen Grüßen,

ein dankbarer Gast namens Dominik

Nachdem ich wieder richtig fit war, brachte ich meiner Frau mit dem Cappuccino zurück ins Zimmer. Der gemeinsame Morgen begann sehr harmonisch und liebevoll, und alle freuten sich auf das Frühstück. Als wir am Frühstückstisch ankamen und Daniela gerade dabei war, sich ihr Frühstück zu holen, nutzte ich die Gelegenheit, dem Servicechef meine Nachricht zu zeigen. Er stockte von jetzt auf gleich das Atmen und bat mich, ihm diesen Text per WhatsApp zu schicken. Als er mir die Nummer in mein Handy eintippte, kam Daniela zurück und erkannte an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie sicherlich dachte, ich würde mal wieder etwas Besonderes vorbereiten. Daher war die Stimmung schon etwas getrübt, aber ich machte weiterhin gute Miene. Als ich merkte, dass alle Servicekräfte uns besonders viel Aufmerksamkeit schenkten, tat ich so, als würde ich zum Buffet gehen und sprach mit dem Chef, dass wirklich alles okay wäre – ich aber den Wunsch hätte, dass man uns genauso behandeln sollte wie alle anderen Gäste auch. Er versprach mir, sich umgehend darum zu kümmern, und tatsächlich wurden wir genauso behandelt wie die anderen Gäste, aber jedes Mal, wenn ich eine Servicekraft ansah, bekam ich ein Lächeln und ein Zwinkern zugeschickt. Wir gingen dann in Richtung unseres Zimmers, und um die Situation bei Daniela aufzuklären, erzählte ich ihr von der Nacht bis zum Frühstück alles. Auch dieser Tag war für mich ziemlich entspannt, und ich konnte genau das tun, was mir guttat, während der Rest der Familie gleichzeitig dem nachging, was ihnen gefiel. Ich hatte wieder nette Gespräche mit großartigen Menschen, hörte meine Lieblingsmusik und konnte mir nichts Entspannteres vorstellen. Ich kam wieder mit der Dame von gestern ins Gespräch, die mir berichtete, dass sie gestern das Gefühl hatte, etwas an der Bandscheibe zu haben und ebenfalls zum Arzt musste. So hatten wir das Vergnügen, den großartigen Arzt kennenzulernen.

Als es kurz vor 12 Uhr war, bekam ich eine WhatsApp-Nachricht, in der stand, dass man mich im Restaurant Sunflowers erwartete und sich freuen würde, wenn ich kommen könnte. Als ich dort ankam, wurde ich bereits von der deutschen Gästebetreuerin namens Cora des Hotels, dem Chef des Servicepersonals und dem Manager erwartet. Man entschuldigte sich für meine Unannehmlichkeiten und bot mir eine Wiedergutmachung an, welche ich jedoch ablehnte, weil ich keinen Schuldigen sah, der dafür verantwortlich war. Man konnte zunächst nicht verstehen, warum ich keine Wiedergutmachung annahm, kam aber dann zum gemeinsamen Nenner, dass ich den Urlaub gerne so wie jetzt verbringen möchte, aber nur mit weniger gastfreundschaftlichen Gesten. Ich habe während des Gesprächs die Uhrzeit nicht im Blick gehabt und völlig vergessen, dass meine Frau und ich uns mit dem Reiseleiter in der Lobby verabredet hatten, um eine Quad-Tour zu buchen. Erst nachdem ich kurz auf mein Smartphone geschaut und gesehen hatte, dass ich mehrere Nachrichten von meiner Frau und dem Reiseleiter hatte, wurde mir bewusst, dass ich jetzt leider schnell aus dem Gespräch musste. Ich trank den Tee schnell aus und verabschiedete mich eilig.

In der Lobby angekommen, traf ich meine verärgerte Frau und den genervten Reiseleiter. Da meine Frau zwischenzeitlich mit dem Reiseleiter alles ausgemacht hatte und wir unser Bargeld bereits anderweitig verplant hatten, sollte ich lediglich den Betrag mit der Kreditkarte zahlen. Ich dachte, kein Problem, als dann die Zahlung nicht möglich war, weil mein Verfügungsrahmen der Kreditkarte bereits ausgeschöpft war. Mist, dachte ich in diesem Moment, und dann fiel mir ein, dass der Betrag beim Arzt bereits den Verfügungsrahmen aufgebraucht hatte. Leider war der Reiseleiter nicht bereit, mit sich reden zu lassen und stornierte diese Buchung umgehend. Meine Frau war in diesem Moment sehr verärgert und ich enttäuscht, dass ich es auch unbeabsichtigt verbockt hatte. Meine Frau und ich gingen dann nach draußen auf die Terrasse und nahmen am letzten verfügbaren Tisch Platz und bestellten uns ein Wasser. Ich wollte gerade mit meiner Frau über die Situation sprechen und ihr mitteilen, dass ich das schon klären werde, damit die Kinder und ich die Quad-Tour machen könnten. Wir wurden dann vom Reiseleiter unterbrochen, der mir einen Beleg gab mit den Worten: „Hier ist Ihr Beleg, mit der Information darauf, dass Sie kein Geld mehr haben.“ Diese Situation war mir mehr als peinlich, weil die anderen Gäste die Worte mitbekommen hatten. Ich ließ mir aber nichts anmerken und bedankte mich freundlich beim Reiseleiter und wünschte ihm einen schönen Tag.

Meine Frau und ich hatten uns wieder versöhnt, aber da es Sonntag war und der Montag ein Feiertag in Deutschland ist, konnte ich die Klärung erst am Dienstag herbeiführen. So gingen wir wieder versöhnt zurück zu unseren Liegen am Pool. Im Laufe des Tages kam auch Giuseppe wieder zu mir, und wir führten erneut nette Gespräche. Giuseppe machte mich, nachdem er den Arztbericht gelesen hatte, darauf aufmerksam, dass ich unbedingt vorsichtig sein sollte, Beta-Blocker zu nehmen, und dass ich dies besser beim Hausarzt in Deutschland abklären sollte. Hierfür nochmals ein herzlicher Dank an dich. Der weitere Verlauf des Tages verging recht schnell und ohne besondere Vorkommnisse.

Am Abend gingen wir wieder ins Restaurant unseres Vertrauens, und alles verlief wie gewohnt, außer dass ich den Eindruck hatte, jede Servicekraft wollte uns bedienen. Das Abendessen und der gesamte Abend verliefen glücklicherweise ohne weitere besondere Vorkommnisse. Am nächsten Morgen stand ich wieder um 4 Uhr auf, ging zur Lobby und anschließend um 7 Uhr mit einem Cappuccino zurück ins Zimmer. Am selben Tag stand die Stadtführung in Hurghada an. Wir wurden von einem Bus und einem anderen Reiseleiter abgeholt. Er fragte uns zu Beginn, wo denn unsere Wasserflaschen seien, worauf wir antworteten, dass wir keine hätten. Da er zufällig früher im selben Hotel gearbeitet hatte, ging er in die Lobby und wollte uns Wasserflaschen besorgen. Er kam ohne Flaschen zurück, versicherte uns jedoch, dass er dafür sorgen würde, dass wir später Wasserflaschen bekämen. Während der Busfahrt sammelten wir weitere Urlaubsgäste aus anderen Hotels auf, und als wir am ersten Aussichtspunkt ankamen, ging der Reiseleiter in einen Supermarkt und kam mit Wasserflaschen zurück. Wir waren davon so überrascht, dass wir ihm sofort Geld anboten, welches er jedoch strikt ablehnte. Im Laufe der Stadtführung besichtigten wir verschiedene Märkte, den Hafen in Hurghada, eine Moschee, eine Kirche, einen Kleinladen, in dem Parfüm und Naturprodukte in Form einer organisierten Verkaufsveranstaltung verkauft wurden, und einen Einkaufsladen. Anschließend hatten wir einen kurzen Aufenthalt im Zentrum von Hurghada, wo uns nur 40 Minuten Freizeit zur Verfügung standen, was angesichts der Sehenswürdigkeiten und Geschäfte viel zu kurz war. Der Tag war zwar voll getaktet, aber trotzdem hatten wir von diesem Reiseleiter einen guten Eindruck gewonnen, da er uns viele Informationen über die ägyptische Lebensart und regionale Gegebenheiten geben konnte. Zum Ende wurden wir dann mit dem Bus zurück ins Hotel gebracht.

Für den Abend hatten wir extra einen Tisch im Restaurant Sofia reservieren wollen, da die elektronische Reservierung nur für die jeweilige Anzahl der Gäste pro Zimmer möglich war und wir insgesamt 5 Personen aufgeteilt auf zwei Zimmer waren, war eine eigene Reservierung nicht möglich, sodass wir an der Rezeption darum baten, uns einen Tisch für 5 Personen zu reservieren. Als wir dann im Restaurant ankamen, konnte man keine Reservierung für 5 Personen auf unseren Namen finden. Erst als wir unsere Zimmernummer mitteilten, konnte man zwei Tische uns zuordnen, die jedoch nicht beieinanderstanden. Daraufhin fragte ich freundlich, ob es möglich sei, die Tische zusammenzustellen. Mit einem genervten Gesichtsausdruck wurde mir mitgeteilt, dass man das machen könne. Der Verlauf des Abends gestaltete sich als angenehm, wobei mir negativ auffiel, dass Frauen grundsätzlich kleinere Gläser mit Getränken bekamen, obwohl der Mann das gleiche Getränk bestellt hatte und ein größeres Glas bekam, andere Gäste während des Abends schneller an der Reihe genommen wurden, obwohl diese nach uns kamen, es zwischen dem Hauptgang und Dessert 30 Minuten dauerte und keine Servicekraft uns ansprach, obwohl gleichzeitig andere Gäste bedient wurden. Dies führte dazu, dass ich nach 30 Minuten das Restaurant verließ und auf den Rest der Gruppe draußen wartete. Zum Ende des Abends haben wir uns draußen am Theater eine schöne Feuershow und eine orientalische Tanzdarstellung angeschaut.

Am nächsten Morgen stand ich wieder früh auf und schrieb meinem persönlichen Bankberater eine E-Mail mit der Bitte, mir den Kreditkartenrahmen zu erhöhen. Noch am selben Morgen bekam ich eine Rückmeldung, dass man meinen Antrag zur Änderung des Zahlungsrahmens meiner Kreditkarte mit positivem Ergebnis geprüft und sofort hinterlegt hatte. Ich war meiner Hausbank gegenüber mehr als zutiefst dankbar und war über diesen persönlichen Erfolg mehr als glücklich und konnte mein innerliches Grinsen kaum verbergen.

Da wir am vorherigen Abend ausgemacht hatten, dass wir alle mal bis neun Uhr ausschlafen wollten, ging ich um acht Uhr gepackt mit vollem Selbstbewusstsein aus dem Ergebnis der positiven Entscheidung meiner Bank und einer Tasse Cappuccino zu meiner Frau und teilte ihr mit, dass wir unserer Bank sehr dankbar sein sollten, weil sie uns gerade aus der Patsche geholfen hatte.

Nach dem Frühstück holte ich entsprechend Geld aus dem Automaten und hinterlegte das Geld für die Quad-Tour an der Lobby, welches dann an unseren Reiseleiter weitergeleitet wurde. Ich informierte diesen, dass wir die Quad-Tour gerne buchen und die Zahlung bereits bei der Lobby hinterlegt worden war. Recht schnell bekam ich per WhatsApp die Bestätigung, dass die Buchung getätigt worden war. Den Tag verbrachten wir gemeinsam im Wasserpark in Makadi Bay. Zum Ende des Abends haben wir uns draußen am Theater Livemusik und Tänze des unermüdlichen Animationsteams angeschaut.

Am nächsten Morgen stand ich wieder früh auf und grüßte das Murmeltier. Den weiteren Verlauf des Tages verbrachten wir am Ruhepool, wo auch neu angekommene Gäste sich aufhielten und sich mehr als danebenbenommen haben. Nur um es zu betonen, wir lagen am Ruhepool und der Action-Pool liegt gerade mal 15 Meter Luftlinie voneinander entfernt. Diese Familie ließ aber wirklich nichts aus, um sich den Urlaub so schön wie möglich zu gestalten; angefangen vom Einschalten eines mitgebrachten Ghettoblasters bis hin zum Liegenlassen von Geschirr mit Essensresten, an denen sich die Raben hergemacht haben – es wurde den anderen Gästen alles geboten.

Um drei Uhr wurden wir mit dem Bus zur Quad-Station gebracht und mit Brillen und Tüchern ausgestattet. Die Quad-Tour war richtig cool und würde ich jedem empfehlen, es zu machen. Wann erlebt man schon eine selbstfahrende Tour im Sonnenuntergang mitten in der Wüste, mit teilweise abenteuerlichem Charakter ohne Sicht nach vorne, weil dir die Sonne ins Gesicht scheint und du den Sand des Vordermanns abbekommst – es war einfach sprichwörtlich eine geniale Tour und ein einmaliges Erlebnis für meine Kinder und Begleitung.

Nach einer kurzen Einweisung und Probefahrt sind wir gefühlte 5 Stunden durch die Wüste gefahren und wurden am Ende mit dem Bus zurück ins Hotel gebracht. Wir kamen fix und fertig an, wo uns meine Frau bereits empfing. Neben dem rechten Daumen taten mir seltsamerweise auch die Oberschenkel mehr als weh – aber es war es wert.

Den letzten Tag unseres Urlaubes verbrachten wir entspannt. Ich nutzte diesen Tag, um mich persönlich bei allen für den hervorragenden Urlaub zu bedanken. Ich empfand diese Situation ziemlich sentimental, denn wir haben uns gegenseitig echt ins Herz geschlossen. Die Zeit zwischen dem Bustransfer vom Hotel zum Flughafen nutzte ich persönlich, um mir Gedanken zu machen, wie ich den Urlaub bewerten sollte, und kam zum Entschluss, dass dieses Hotel für mich die Bewertung „Old but Excellent“ bekommt.

Ich bin zutiefst dankbar für diesen tollen Urlaub, den ihr meiner Familie, Lotte und mir ermöglicht habt, und freue mich sehr darauf, im Herbst wieder da sein zu können.

Euer Dominik

More from Dominik
Miteinander. Füreinander. Gemeinsam für Toleranz, Akzeptanz und Menschenrechte
In einer Zeit, in der Nachrichten oft den Eindruck vermitteln, dass die...
Read More
0 replies on “Unvergesslicher Familienurlaub in Hurghada”